Wie sieht unser gemeinsames Projekt aus?
Das Projekt „AK- City Bienen“ ist ein generationsübergreifendes Kooperationsprojekt zwischen dem KOMPA Ev. Kinder- und Jugendzentrum Altenkirchen und dem Mehrgenerationenhaus „Mittendrin“ in Altenkirchen. Beide Einrichtungen arbeiten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zusammen, die Benachteiligung aufgrund von Armut, Migration, körperlichen oder geistigen Einschränkungen erfahren. Diese haben kaum Zugang zu positiven Umwelterfahrungen und wenig naturkundliches Wissen bezüglich regionaler Flora und Fauna.
Angestoßen durch die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Imker Herr Likeit im Jahr 2019, fand sich eine altersgemischte Gruppe von 14 Teilnehmenden, die großes Interesse an der Thematik und Engagement zeigte und sich dafür aussprach, in den kommenden Jahren eigene Bienenvölker zu halten.
Die Gruppe trifft sich ab März 2020 jeden Donnerstag von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Wechsel in den Räumlichkeiten des KOMPA, Wilhelmstraße 6 und im „Mittendrin“ Mehrgenerationenhaus, Wilhelmstraße 10, 57610 Altenkirchen (aufgrund der Pandemie, konnten Gruppentreffen nur unter Wahrung der Hygienemaßnahmen und erst ab Ende April 2020 stattfinden).
Die Bienenvölker stehen auf dem Gelände der Ev. Kirchengemeinde Altenkirchen in unmittelbarer Nähe zu beiden Projektpartnern. So kann die Theorie über die Haltung von Bienen, Hierarchien und das Zusammenleben eines Volkes, Honigherstellung sowie Honigernte direkt in der Praxis vermittelt und veranschaulicht werden.
Aktuell wird derzeit herkömmlich geimkert. Ab Frühjahr 2021 wird das Projekt auf wesensgemäße, ökologische Bienenhaltung schrittweise umgestellt.
Warum Bienen?
Von Bienen und Blüten lernen wir schon im Kindergarten: Blumen brauchen Bienen um sich fortzupflanzen, Bienen brauchen Blumen um Nahrung zu sammeln. Vielen ist die Bedeutung der Bienen für unsere Gesellschaft jedoch nicht bewusst, denn wir profitieren nicht nur von ihrem Honig.
Warum sind Bienen so wichtig für unser Ökosystem?
Natürlich werden nicht nur landwirtschaftliche Nutzpflanzen von Bienen bestäubt. Gäbe es keine Bienen mehr auf der Welt, hätte dies einen enormen Einfluss auf die Biodiversität der Pflanzen. Nicht nur auf die farbige Blütenpracht in Stadt und Land müssten wir verzichten: Insekten, Vögel und andere Tiere, die auf Pflanzen als Nahrungsquelle angewiesen sind, würden verhungern. Außerdem können Ernteausfälle zu Ernährungsmängel bei Mensch und Tier führen, sodass wir anfälliger für Krankheiten werden. Bienen sind ein wichtiger Bestandteil unseres sensiblen Ökosystems.
Bienen als Nahrungsquelle
An der Bestäubungsleistung der Bienen hat sich bis heute nichts geändert, die heutige Landwirtschaft nimmt den Bienen jedoch häufig den geeigneten Lebensraum. Dabei haben gerade Bienen für die Landwirtschaft eine zentrale Bedeutung: „Über 75 Prozent aller Nutz- und Kulturpflanzen in Europa sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Die Verfügbarkeit eines Großteils der Nahrungsmittel wie viele Obst- und Gemüsesorten, aber auch Nüsse und Öle haben wir Bienen zu verdanken. Das macht sie zum drittwichtigsten Nutztier hinter Schwein und Rind. Und sie ist von essenziellem Wert für den Menschen.“ (Stadtbienen.org 2021) Sterben die Bienen, könnte dies also eine Lebensmittelkrise auslösen.
Der Wichtigkeit von Bienen sind sich viele Menschen heutzutage nicht mehr bewusst, da sie sich von der Natur entfernt haben und die Zusammenhänge nicht mehr kennen. Urbanes Imkern leistet einen Beitrag zur Sensibilisierung für Natur und Zusammenhänge zur Sicherung unseres Überlebens mit Flora und Fauna.
Einen positiven Effekt kann das Projekt auf das soziale Leben der Teilnehmenden haben, da die Übernahme von Aufgaben und Verantwortung in Form der Betreuung von Lebewesen, in unserem Fall Bienen, wichtig sind.
Zielsetzung
Grundlegende Zielsetzung des Bienenprojektes ist die Förderung von Verantwortung und Sensibilisierung für die Natur und ihre Zusammenhänge. Dabei gilt es folgende Zieldimensionen zu erreichen:
- Umweltbildung, Sensibilisierung und Annäherung an die Natur, insbesondere Bienen
- Verständnis für jahreszeitliche Abläufe und Zusammenhänge in der Natur
- Ökologische Bewusstseinsentwicklung, Anerkennung und Wertschätzung der Lebewesen und ihrer hergestellten Produkte (Honig)
- Aufklärung über Bienensterben und Durchführung vorbeugender Maßnahmen
- Übernahme von Verantwortung und Aufgaben
- Generationsübergreifende Verflechtungen erwirken
- Stetigkeit durch regelmäßige Veranstaltungen und Förderung der Freizeitgestaltung mit dem Thema
- Bastelangebote rund um die Biene oder andere Aktivitäten
- Organisation von Fahrten oder Ausflügen (Bienenmuseum, usw.)